Ernährungsberatung und Diätetik

Was ist die Diätetik überhaupt? Wann wird sie angewandt? Welche Futtermittel sind wofür geeignet? 
( es wird auf dieser Seite ausschließlich die Diätetik für das Pferd beschrieben, alle anderen Tiere auf Anfrage )

Unter Diätetik versteht man die Zusammenfassung aller ernährungstherapeutischen Maßnahmen, die der Vorbeugung und Behandlung von verschiedenen Erkrankungen dienen. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit der richtigen Ernährung bei Krankheiten oder in besonderen Lebenssituationen ( zum Beispiel Trächtigkeit, Laktation, junge und alte Tiere ). 
 
Bei verschiedenen Erkrankungen des Pferdes ist die Einhaltung eines besonderen Ernährungsplanes unumgänglich. 
Je nach Art der Erkrankung wird eine spezielle Fütterung zusammengestellt, die in Zusammensetzung und Menge den Bedürfnissen des Pferdes entspricht. Dazu wird der notwendige Bedarf an Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Flüssigkeit berechnet.
Mit einer gezielten Diät ist es möglich, auch komplexe Probleme zu lösen, hierfür müssen auch die Untersuchungsergebnisse ( z.B. Blutbild ) und Empfehlungen des Tierarztes einbezogen werden.

Die folgenden Erkrankungen können langfristig über die Ernährung beeinflusst werden:
  • Stoffwechsel: Equines Metabolisches Syndrom (EMS), Equines Cushing Syndrom (ECS), Hufrehe, Kryptopyrrolurie (KPU)
  • Muskulatur: Kreuzverschlag, Polysaccharid - Speichermyopathie (PSSM)
  • Verdauungstrakt: Zahnprobleme, Magengeschwüre, Kolikneigung (Aufblähung bis Verstopfung), Kotwasser, Durchfall
  • Organerkrankungen: Lebererkrankungen, Nierenschwäche, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Harngries, Herzschwäche, Husten, Huf- und Hautprobleme (z.B. Mauke)
  • Übersäuerung, Gelenkprobleme, unklare Lahmheiten
  • Übergewicht (Adipositas) , Untergewicht (Kachexie)
  • Krankheiten von Niere und Leber (erhöhte Leberwerte, erhöhte Nierenwerte oder Leber- und Niereninsuffizienz) nehmen bei Pferden und Ponys stark zu. 
Gründe hierfür liegen oft in falscher Fütterung, Medikamentengabe, Verwurmung, Verfettung und den sogenannten Wohlstandserkrankungen (EMS, ECS).
Erkrankungen der Leber stehen beim Pferd zumeist im Zusammenhang mit Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen des Verdauungskanals, mit Vergiftungen, Schweren Infektionskrankheiten oder Nierenerkrankungen. 
Die Leber ist ein wichtiges Stoffwechselorgan, sie kann durch verschiedene Belastungen ihre Entgiftungsfunktion verlieren, was zum Tod des Pferdes führen kann. 

Für die Therapie von Nieren- und Lebererkrankungen muss zwingend die Ursache abgestellt werden, ist diese gefunden, bieten neben angepasster Ernährung auch die Homöopathie, Isopathie und vor allem die Phytotherapie Mittel zur erfolgreichen Regulation der Leberwerte.

Auch bei den sogenannten Wohlstandskrankheiten (EMS, Hufrehe) sind diätische Maßnahmen unerlässlich. Es handelt sich um Erkrankungen des Energie- bzw. Zuckerstoffwechsels. Das “Übel” des Ganzen ist spezielles Fettgewebe, das im Grunde kein passives Speichergewebe sondern eine aktive Hormondrüse ist. Die vom Fettgewebe produzierten Hormone sind verantwortlich für die jeweiligen Erkrankungen. Das bedeutet, das das Übergewicht, das mit der enormen Fettspeicherung einhergeht, langsam und sukzessiv abgebaut werden muss. Nun kann man den Dauerfresser Pferd nicht einfach hungern lassen - das würde wiederum neuerliche Schädigungen an Magen / Darm hervorrufen, ebenso wichtig ist hier langsames Abnehmen, um eine Überflutung des Blutes mit Fett zu verhindern.

Auch die Polysaccharid - Speichermyopathie - besser bekannt als PSSM - und die Kryptopyrrolurie (KPU) sind Folgen eines gestörten Stoffwechsels, die mit entsprechenden diätischen Maßnahmen ebenfalls positiv beeinflusst werden können.

Ein weiteres “Übel” das viele Pferdebesitzer kennen, ist Kotwasser. Vieles wird ausprobiert, nichts hilft wirklich.... sinnvoll ist es auch hier zunächst nach der Ursache zu forschen, denn Kotwasser ist nur ein Symptom, eine symptomatische Behandlung ist demnach nicht erfolgsversprechend.

Mögliche Auslöser für Kotwasser sind beispielsweise:
  • psychische Belastung ( Stress )
  • Störungen der Darmflora
  • Übersäuerung
  • Fütterungsfehler
  • Kupfer- oder Zinküberschuss
  • zu lange Fresspausen
  • Stoffwechselprobleme, Probleme mit der Bauchspeicheldrüse
  • Parasiten, Entzündungen, Zähne
Hier sollte also unbedingt nach der Ursache gesucht werden, die Diätetik allein reicht hier nicht aus. Übrigens ist “Stress” für ein Pferd auch, wenn ihm seine Grundbedürfnisse der permanenten Bewegung und der permanenten Futteraufnahmen genommen werden......... Stress ist also nicht nur verbunden mit Unruhe in der Herde oder Angstzuständen.

Auch die Mauke ist eine Erkrankung, die sich über die Ernährung regulieren lässt. Mauke ist eine Hauterkrankung des Pferdes, die in der Fesselbeuge beginnt und sich bis zum Sprunggelenk oder Karpalgelenk ausbreiten kann. 
Ursachen können vor allem zu feuchte Haltungsbedingungen und mangelnde Hygiene sein, meistens jedoch spielt eine größere Belastung des Stoffwechsels eine tragende Rolle - unausgewogene Ernährung, Eiweißüberschuss, zu wenig Raufutter, viel Müsli (Zucker), unausgewogener Mineralienhaushalt (Überschuss oder Mangel), schlechtes Immunsystem, Impfungen, Wurmkuren, Medikamente, Würmer, schlechte Blutzirkulation im Huf oder auch Übersäuerung und Stress.
Neben dem Abstellen der Ursachen ist auch bei Mauke auf eine ausgewogene, auf die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmte Fütterung notwendig.

 
Bestimmte Situationen im Leben eines Pferdes erfordern eine speziell abgestimmte Ernährung:

So haben Stuten in der Zeit vor der Geburt und vor allem in der Säugephase nach der Geburt einen hohen Bedarf an Energie, Nähr- und Mineralstoffen. Um diesen Bedarf abzudecken ist neben einem hochwertigen Raufutter ein entsprechend optimiertes Ergänzungsfutter notwendig.

Auch Fohlen müssen speziell gefüttert werden, auch während der Säugephase kann das Fohlen bereits feste Nahrung zu sich nehmen. Nach dem Absetzen ist bei der Ernährung mehreren Umständen Rechnung zu tragen: Zum einen fehlt dem Fohlen durch den Milchentzug das hochwertige Nährstoffangebot, zum anderen nehmen die Qualität und Quantität des Grasaufwuchses im Herbst ab. Des Weiteren muss man berücksichtigen, dass Fohlen im ersten Lebensjahr ein enormes Wachstum haben und damit natürlich hohe Ansprüche an die Nährstoffversorgung zu stellen sind.

Bei alten Pferden ändert sich der Bedarf an Nährstoffen deutlich. Es ist wichtig, dass der Besitzer eines alten Pferdes auf diese geänderten Ansprüche Rücksicht nimmt und in einem speziellen Futterplan auf die geänderten Bedürfnisse eingeht.
Generell gilt, dass ältere Pferde lieber mehrere kleine Mahlzeiten fressen als wenige große, idealerweise wird dem alten Pferd drei bis viermal am Tag eine kleine Portion gefüttert.
Aufgrund sich ändernder Stoffwechselprozesse im Alter ändert sich bei älteren Pferden der Energiebedarf und damit der Grundumsatz.
Dadurch kann der Bedarf an essentiellen Aminosäuren, Mineralien und Spurenelementen sowie an Vitaminen NICHT mehr ausreichend über den Grundumsatz abgedeckt werden. Für eine ausreichende Versorgung des alten Pferdes ist daher eine Zufütterung von geeigneten Mineral- und Ergänzungsfutter zwingend notwendig! 

Diätische Futterkomponenten

Es gibt unzählige Mittel, die zur Gesunderhaltung oder Genesung Ihres Pferdes beitragen, beginnend von A wie Aminosäuren über Öle, MSM, Moringa, Chrom, Soja, Luzerne, Mineralien, Spurenelemente, Vitamine bis hin zu Z - wie Zeolith. 

Ich habe bei der Tiernaturheilkundeschule Vock ein Seminar zur Diätetik beim Pferd absolviert und sollten Sie ihr Pferd hier wiedererkannt haben, helfe ich Ihnen gern!

Die Beratung zur Diätetik umfasst eine gründliche Anamnese, die Bedarfsermittlung, die Rationsberechnung zur derzeitigen Fütterung, die Ermittlung von Überschüssen oder Mängeln, dazu gibt es auf die Erkrankungen oder die besonderen Situationen Ihres Pferdes angepasste Fütterungsempfehlungen.

Bitte beachten Sie, dass ich KEIN Futter verkaufe und auch keine Partnerverträge mit diversen Herstellern habe.
Mein Hauptaugenmerk liegt auf korrekter Bedarfsermittlung und Rationsberechnung!

Wenn Sie Fragen haben zur Diätetik, zu geeigneten Futtermitteln oder gern mal wissen möchten, was Ihr Pferd (auch alle anderen Tiere natürlich!)  überhaupt für einen Bedarf hat - kontaktieren Sie mich!

Ich helfe Ihnen gern!

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