Wir schreiben das Jahr 2024 und sind leider wieder zurück in der Zeit von „Doktor Google“ und „Ernährungsberater Facebook“.

Es hat sich zu einer Angewohnheit entwickelt, dass wir bei sämtlichen Sorgen und Problemen, die uns unser Vierbeiner bereitet, zunächst einmal versuchen, uns die Antwort auf unsere Fragen „zurecht zu googlen“. 

Anstatt einen Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu kontaktieren, werden die vermeintlichen „Leidensgenossen“ in unzähligen Facebook – Gruppen oder Internet – Foren befragt. Irgendeiner von denen wird ja wohl dasselbe Problem auch schon mal gehabt haben und kann ganz sicher mit schlauen Tipps und Ratschlägen weiterhelfen.

Es werden Futtermittel angepriesen, pauschal homöopathische Mittel verordnet und gesund anmutende Kräuter empfohlen. Ganz zu schweigen von den zahllosen Tipps und Ratschlägen wie man ein Pferd möglichst artgerecht, richtig und vor allem natürlich gesund füttert – da weiß ja eigentlich jeder Pferdebesitzer ganz genau drüber Bescheid!  

Getreu dem Motto: „viel hilft auch viel“ kaufen wir also alles, was toll klingt und viel verspricht, das freut unser Pferd und ganz sicher auch die namhaften Hersteller!

Und WIR freuen uns natürlich nach unserer stundenlangen gründlichen Internet – Recherche noch viel mehr! Haben wir doch mal wieder den Tierarzt, den Tierheilpraktiker UND auch den Ernährungsberater ausgetrickst und haben uns all die nötigen Informationen einfach vollkommen kostenlos selbst zusammengesucht. Das Internet ist eine einzige Dauerwerbesendung, in der wir uns einfach nur das richtige Futter für unser Pferd auswählen müssen, egal nach welchen Kriterien wir das letztendlich tun.

So viel zur Theorie.

Wie sich bereits vermuten lässt, funktioniert dieses Vorgehen in der Praxis leider nur sehr selten.

Warum?

Nach MEINER Recherche im Internet ist die beliebteste Frage der Pferdebesitzer, Reitbeteiligungen oder Pferdepensionsanbieter immer ein und dieselbe: „Mein Pferd ist zu dick und hat außerdem das und das ( es folgt eine endlose Aufzählung von Symptomen und falls bereits „ergoogelt“ irgendeine vermutete fadenscheinige Diagnose ) – was kann ich ihm denn da am besten mal FÜTTERN????“

Nun es ist so:  

Es ist unsere Aufgabe, jedes einzelne Pferd immer als Individuum zu betrachten - egal ob Shire Horse oder Classic Pony, egal ob Jungspunt oder Senior, egal ob gemütliches Freizeitpferd oder Schleifchensammler – es ist unsere Pflicht jedes Pferd entsprechend seines Alters, Gesundheitszustandes und seiner Nutzung zu halten und zu füttern. 

Im ersten Teil des Kurses habe ich einen Überblick über die Grundlagen einer artgerechten und gesunden Pferdeernährung zusammengetragen.

Für Besitzer von kranken, alten oder zu dicken Pferden habe ich einen umfangreichen zweiten Teil zur speziellen Fütterung erstellt.